Albert Preuß


Albert Preuß (* 29. Januar 1864 in Axien; † 19. Dezember 1934 in Bad Saarow) war ein deutscher Sportschütze, Weidmann, Waffentechniker und Fachautor.

Preuß wurde in Axien bei Annaburg, circa 30 km südöstlich von Wittenberg in Sachsen geboren, bereits im jugendlichem Alter von 13 Jahren wurde er von seinem Onkel Georg Preuß zu Neufalz/Oder – der in Schlesien als tüchtiger Jäger und Schütze in weiten Kreisen bekannt war – mit der Handhabung von Jagdwaffen bekannt gemacht und als Jäger herangebildet. Als 15-jähriger erlegte er mit seiner Lefaucheux-Büchsflinte bei einer Treibjagd 23 Kaninchen ohne Fehlschuss.

Sportliche Laufbahn

Der später in Charlottenburg lebende 27-jährige wurde 1891 als Mitglied des Deutschen Schießvereins erstmalig Meisterflugschütze Deutschlands, die bis dahin noch nie erreichte Trefferquote von 92% erzielte er mit einem Winchester-Repetierflinte Mod. 1887. In den folgenden Jahren konnte ihm dieser Titel keiner streitig machen, er wurde insgesamt neunmal Meisterflugschütze Deutschlands, viermal Vizemeister und belegte dreimal den dritten Platz.
Im Alter von 48 Jahren erzielte er jedoch seinen größten Erfolg, die Bronzemedaille mit der Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm. Im Einzel belegte er den 5. Rang mit 88 von 100 Scheiben. In der Disziplin Laufender Hirsch 100m-Einzelschuss wurde er 23-zigster und mit Doppelschuss 18-ter.
Für die Olympischen Spiele 1916, die dann allerdings kriegsbedingt ausfielen, stellte Preuß die deutsche Mannschaft zusammen und betreute sie. Zusätzlich war er Vertreter des Schießsports im „Deutschen Reichsausschuss für Olympische Spiele“ und deren Wettkampfausschuss, sowie Mitglied der Schießstandkommission. 

Berufliche Laufbahn

Preuß zog 1890 nach Charlottenburg, da er als  Bureau-Beamter bei der  königlichen Eisenbahndirektion Berlin arbeitete und wurde dort später Magistrats-Assistent im Staatsdienst.
Im Jahr 1900 wurde er Leiter der „Waffentechnischen Versuchsstation für Handfeuerwaffen in Neumannwalde“ bei Neudamm.
Als Leiter der Versuchsstation bot sich ihm die Möglichkeit der ständigen Vervollkommnung dieses Wissens durch fortwährende waffentechnische Untersuchungen. Den technischen Versuchen und Messungen folgten wissenschaftliche Auswertungen unter mathematisch-statistischen Geschichtspunkten.
Die Ergebnisse zahlloser Experimente, fanden aber nicht nur Eingang in mehreren Zeitschriften wie z.B. „Schuss und Waffe“ – deren Chefredakteur er war des Verlagshauses Julius Neumann-Neudamm, sondern auch in einigen Fachbüchern, z.B. „Lehrbuch des Flintenschiessens“, „Jagdwaffen“, „Anschaffung von Gewehren“, „Schießstand-Anlagen“ sowie kleinere Schriften, z.B. „Die Schusswaffe im Strafprozess“, und Gutachten über Schusswaffen, wie jenes über die „Bergmann-Maschinenpistole Modell 1932“.

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Internationale Erfolge…

Olympische Spiele

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Erfolge bei Deutschen Meisterschaften…

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Fachliteratur

1 Lehrbuch des Flintenschießens
Preuß, Albert. – Neudamm : J. Neumann, 
4. Auflagen 1905 – 1912 – 1920 – 1928
2 Jagdwaffen
Preuß, Albert. – Neudamm : J. Neumann,
3. Auflagen  ???? – 1922 – 1930 von d. Verf. „Anschaffung u. Einschießen von Gewehren“
3 Allgemeine Richtlinien für jagdliches Übungs- und Preisschießen
Preuß, Albert. – Neudamm : J. Neumann,
1926
4 Schießstand-Anlagen
Preuß, Albert. – Neudamm : J. Neumann,
1925
5 Anschaffung von Gewehren
Preuß, Albert. – Neudamm : Neumann,
1919
6 Die Schußwaffe im Strafprozess
Preuß, Albert. – Neudamm : Neumann,
1913

 

Disziplin(en) TR
geboren am
Geburtsort
Sterbedatum
Sterbeort
29. Januar 1864
Axien, Sachsen
19. Dezember 1934
Bad Saarow, Brandenburg
Medaillenspiegel
Olympiade

1

DM

9

4

3

letzte Aktualisierung: 20.03.2023